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Ein Pilotprojekt für den Vergleich des Schienentransports zwischen der industriellen Vakuumproduktionsstätte von Atlas Copco in Deutschland und ihrem Pendant in China zeigt, dass der Bahntransport Kosten, Geschwindigkeit und Nachhaltigkeit besser ausbalancieren kann als Luft- und Seefracht.
Das Engagement von Atlas Copco, auf richtige Weise zu wachsen, untermauert die umweltfreundliche Logistikstrategie des Geschäftsbereichs Industrial Vacuum der Gruppe. Aber es besteht immer die Herausforderung, schnelle Lieferungen, Transportkosten und minimale Umweltauswirkungen in Einklang zu bringen.
Leybold, ein führender Vakuumhersteller mit Sitz in Köln, versendet schwere Pumpen mit einem Gewicht von über 150 Kilogramm sowie Halbfertigteile wie Komponenten und Rotoren zur lokalen Produktion und zum Vertrieb nach Tianjin (China). Auch wenn die Luftfrachtsendungen mit 10 Tagen oder weniger am schnellsten sind, haben die steigenden Liefermengen nach Fernost dazu geführt, dass Flugzeuge nicht mehr nachhaltig sind, wie Alexander Irchin, Logistics Manager bei Atlas Copco Vacuum Technique, erklärt.
„Wir wollten weg von der Luftfracht, da der Bahntransport wirtschaftlicher ist. Wir machten uns auch Gedanken um die großen CO2-Emissionen, die durch den Lufttransport entstehen.“
Ein neuer Weg
Chinas umfangreiche Investitionen in das Projekt der Neuen Seidenstraße durch ganz Asien bis zum deutschen Hafen in Duisburg haben neue Akzente für den Bahnverkehr zwischen China und Europa gesetzt. Leybold hat sich deshalb entschieden, ein Vorreiter beim Schienengüterverkehr zu werden.
Dieses „Leuchtturmprojekt“ begann Mitte 2019, als 20 volle Containerladungen per Bahn über fast 8000 Kilometer von Deutschland nach China geschickt wurden. 2020 schickte Leybold 74 weitere Frachtcontainer nach Shanghai und Tianjin. Der Ablauf ist so geregelt, dass die gesamte Containerladung zuerst an die Produktionsstätte geht, wo das Team die relevanten Waren ablädt, bevor per Lkw an das Kundencenter weitergeliefert wird.
Die Vorteile beim Schienenverkehr liegen auf der Hand. Auf dieser speziellen Strecke sind die Kosten für die Schienenfracht im Vergleich zur Luftfracht um 75 % und die CO2-Emissionen der Bahn um 90 % niedriger. Im Vergleich zur Seefracht ist der Zug um 50 % schneller, da die Entfernung auf der Schiene 8000 Kilometer im Vergleich zu mehr als 23 000 Kilometern über den Ozean beträgt.
Unsere Strategie, auf die Schiene umzusteigen, entspringt den Erfordernissen der Umwelt- und Kostenoptimierung, basiert aber auch auf einem starken Fokus auf die Kundenanforderungen.”
Alexander Irchin Logistics Manager, Atlas Copco Vacuum Technique
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Jiri Polasek European Distribution Center Manager, Edwards Czech Republic
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Rena An Order Management und Planning Manager, Leybold China
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Alexander Irchin Logistics Manager, Atlas Copco Vacuum Technique
Ladungssicherung
Während des Pilotprojekts wurden alle Leybold-Transporte wie Seefracht verpackt, um Korrosion zu vermeiden. Gleichzeitig wurde die Menge an Sperrholz reduziert und der Bedarf an Polyurethanschaum komplett eliminiert. Die Transporte wurden über GPS-Tracker überwacht, und die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Stoßbelastungen der Fracht wurden gemessen. Es können zwar erhebliche Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sowie Lastschwingungen auftreten, es wurden jedoch keine wesentlichen Schäden berichtet. Diese Daten führten zu der Entscheidung, alle Güter auf die Schiene zu verlagern, außer den besonders schweren, die weiterhin per Containerschiff transportiert werden. Bei langen Entfernungen ist die Planungszeit wichtig, um zu gewährleisten, dass die lokalen Markterwartungen erfüllt werden können. Lieferkettenstrategien, die sich auf die Planung von Lieferzeiten konzentrieren und die Herstellung und den Transport abdecken, sind der Schlüssel zur Verwaltung des richtigen Bestandsniveaus für lokale Märkte und zur Just-in-Time-Versorgung. Eine weitere Bahnstrecke von Europa nach China wird jetzt von Edwards betrieben, das ebenfalls zur Atlas Copco Gruppe gehört. Das Vertriebszentrum im tschechischen Slavonin hat damit begonnen, Produkte über Polen an Zielorte in Shanghai und Qingdao zu liefern. „Wir haben auch Bahntransporte von China zu europäischen Kunden von unserem Produktionszentrum in Qingdao aus eingerichtet“, sagt Alexander. „Neben Zeit- und Kosteneinsparungen führt dies auch zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen und darüber hinaus zu einer Verbesserung der Kundenzufriedenheit.“ „Unsere Strategie, auf die Schiene umzusteigen, entspringt den Erfordernissen der Umwelt- und Kostenoptimierung, basiert aber auch auf einem starken Fokus auf die Kundenanforderungen. Wir wollten eine Methode entwickeln, mit der sie die Produkte ohne unangemessene Verzögerung erhalten. Auch aus Flexibilitätssicht erwies sich dies als kluge Wahl. Als wir dieses Projekt ins Leben riefen, konnten wir nicht ahnen, dass eine globale Pandemie mit logistischen Problemen und Einschränkungen folgen würde. Durch die Nutzung alternativer und zuverlässiger Transportmittel wie der Bahn konnten wir die Versorgung und den Kundensupport auch in dieser sehr schwierigen Zeit aufrechterhalten“, schließt Alexander Irchin.